Pressestimmen

Oktober 2012

Ideenpreis für die Hospizinitiative
Auszeichnung durch die Heinrich-Böll-Stiftung

Espelkamp (nw). Die Hospizinitiative Espelkamp hat den diesjährigen Ideenpreis "Heinrich XI" der Heinrich-Böll-Stiftung in Dortmund verliehen bekommen.

Die Heinrich-Böll-Stiftung engagiert sich im politischen Handeln, in der Kultur und in Gesprächskreisen.

In der Laudatio, die Oliver Keymis, Vizepräsident de Landtages hielt, wurden die Aufgaben der Hospizinitiative Espelkamp gewürdigt, die ausschließlich ehrenamtlich geleistet werden.

Die Hospizinitiative ist seit mehr als 15 Jahren tätig und unterstützt Menschen in der letzten Lebensphase, begleitet Trauernde und berät zu Patientenverfügungen. Besucht werden Menschen zu Hause und in stationären Einrichtungen, um Angehörige und Pflegende zu entlasten.

Mit dem Ludwig-Steil-Hof besteht eine enge Zusammenarbeit und Kooperation, Mitarbeiter werden geschult, Bewohner begleitet und der hospizliche Gedanke in der Senioreneinrichtung gelebt.

Mit dem Preis sollen die Preisträger vor Ort unterstützt werden. Eine feierliche Würdigung ist im Mai 2013 vorgesehen.

Dezember 2012

Haltepunkt in dunkler Lebensstunde

Hospiz-Initiative erhält für ehrenamtliches Engagement hohe Auszeichnung der Heinrich-Böll-Stiftung
VON KARSTEN SCHULZ

Espelkamp. Fein hinter Glas gesichert, glänzend und gut sichtbar steht "Der Heinrich" zwischen den Aktiven der Hospiz-Initiative Espelkamp. Vor wenigen Tagen erhielten sie das gleichnamige Kunstwerk - es handelt sich hier um eine Gießkanne in einer Vitrine, die von dem bekannten Beuys-Schüler Felix Droese geschaffen wurde - aus der Hand von Oliver Keymis, Vizepräsident des NRW-Landtags. Es ist ein Initiativ- und Ideenpreis, der mit einem Geldgeschenk verbunden ist und der von der Heinrich-Böll-Stiftung für herausragendes ehrenamtliches Engagement verliehen wird.

Die Freude über den Engagementpreis mit Kunstwerk war Julian Kohlwes, Larissa Günther, Bettina Dreyer , Stefan Bäumer und Peggy Meerkötter-Puller anzumerken.
Der Heinrich Zuhause in Espelkamp | FOTO: KARSTEN SCHULZ


Genau darüber freuten sich Pfarrer Stefan Bäumer, Chef des Ludwig-Steil-Hofes und die Vorsitzende der Hospiz-Initiative Bettina Dreyer . Gemeinsam waren sie vor wenigen Tagen nach Dortmund gefahren, um den Preis in Empfang zu nehmen. "Das ist eine besondere Wertschätzung der hervorragenden Arbeit der Hospizinitiative, die von uns sehr unterstützt wird", freute sich Bäumer.

Im kommenden Jahr wird die zuständige Ministerin selbst nach Espelkamp kommen, um die Würdigung noch einmal vor Ort auszusprechen, verkündeten Bäumer und Dreyer gemeinsam. "Wir werden hier eine dem Rahmen entsprechende Feier ausrichten", gaben sie bekannt.

Die den Grünen nahestehende Stiftung ist von einem Klienten oder einer Klientin oder auch Angehörigen auf die Espelkamper Initiative aufmerksam gemacht worden.

Trotz mehrfacher Versuche war allerdings nicht herauszufinden, um wen es sich handelte, so die Vorstandsmitglieder.

Die Stiftung selbst gibt die entsprechenden Namen nicht heraus "Aber das ist vielleicht auch gut so", sagte Bettina Dreyer. Der Engagementpreis wurde während des 16. Böll-Forums verliehen.

OIiver Keymis würdigte die Espelkamper mit folgenden Worten: "Mit Ihrer Initiative helfen Sie (. . .) nicht nur den Sterbenden, sondern Sie helfen allen Angehörigen. Sie bieten mit Ihrem Trauercafé einen Haltepunkt für die dunkelsten Stunden des Lebens."

Die vor vielen Jahren gegründete Initiative besteht inzwischen aus 17 Männern und Frauen, die in der Trauer- und Sterbebegleitung aktiv sind. Getragen wird die Organisation inzwischen von mehr als 100 Mitgliedern, die alle Angebote der Hospizinitiative ideell und finanziell unterstützen. Es fließen keine öffentlichen Gelder, es gibt keine Möglichkeit der Refinanzierung, alles muss aus reinem ehrenamtlichem Engagement heraus geleistet werden. Trotzdem konnte ein sehr umfangreiches und vielseitiges Angebot aufgebaut werden.

Neben der Sterbebegleitung gibt es eine Betreuung der Angehörigen vor und nach dem Trauerfall, es ist ein Trauercafé eingerichtet worden, es gibt einen "Dienst zum Leben", ein regelmäßiger Besuchsdienst ist eingerichtet worden, es gibt Info-Veranstaltungen über Patientenverfügungen.

Inzwischen gibt es allein in Espelkamp vier bis fünf Beratungen in der Woche. Regelmäßig werden Befähigungskurse organisiert. Allein für 2013 liegen bereits sechs Anmeldungen vor. Das Angebot der Espelkamper Initiative ist inzwischen auch auf Rahden und Stemwede ausgeweitet worden. Mit dem Ludwig-Steil-Hof ist man eng verbunden. Unter anderem ist dem Dienst ein Büro auf dem Gelände unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden.

Vernetzt durch eine Kooperation sind die Espelkamper mit der Parität Lübbecke. Es ist ein Telefon eingerichtet worden, das täglich 24 Stunden lang abgehört wird: (0 57 72) 97 92 70.